Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Das bezieht sich nicht nur auf den jecken Spaß der Karnevalssaison. Die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern startet. Es ist zweitrangig, ob man religiös ist. Das neuralgische Datum inspiriert zur Challenge, bei der ein persönliches Ziel im Rampenlicht steht.
Diäten, Detox-Kuren oder Intervallfasten
Beim Heilfasten schraubt man die Nahrungsaufnahme für ein bis drei Wochen komplett herunter. Es geht unter anderem darum, den Körper zu entschlacken. Die Schrothkur rankt sich um ähnliche Ziele. Dr. Micheal Mosley empfiehlt die 5:2-Diät. Grundsätzlich wird normal gegessen. Auf etwa ein Viertel wird die Energiezufuhr an den festgelegten Fastentagen heruntergeschraubt.
Populär ist aktuell die 16:8-Methode. Dabei wird der Gaumen an acht Stunden verwöhnt. Weitgehende Abstinenz charakterisiert den Rest des Tages. Das sogenannte Intervallfasten hat den Charme, dass es sich gut mit dem Arbeitsalltag vereinen lässt: Den ersten Snack gönnt man sich bei der verspäteten Frühstückspause im Büro um 10 Uhr.
Beim Mittagessen mit den Kollegen steht dem Wunsch nichts im Weg, beherzt zuzugreifen. Die selbstgekochten Gaumenfreuden gegen 18 Uhr läuten den entspannten Feierabend ein.
Die individuellen Vorlieben, Ziele und gesundheitlichen Voraussetzungen entscheiden darüber, welche Methode das Interesse weckt. Sie steht oftmals schon fest. Aufgeschoben wird gern die praktische Umsetzung.
Jour fixe für die alljährliche Kurskorrektur
Gleich nach dem Aufstehen verkünden die Nachrichten im Radio, dass die traditionelle Fastenzeit anbricht. So ist es kaum möglich, den Startschuss zu verpassen. Der Übergang vom Winter zum Frühling beschert klimatisch und emotional ideale Rahmenbedingungen.
Das gilt für das Fasten ebenso wie andere Detox Challenges. Der Aschermittwoch empfiehlt sich somit geradewegs als alljährlicher Jour fixe fürs persönliche Veränderungsmanagement. Der Anfang gelingt oftmals. Schwieriger ist es, am Ball zu bleiben.
Wer die Zeit hat, gönnt sich im Wellnesshotel mit Detox-Arrangements eine Auszeit. Sprechen berufliche Verpflichtungen dagegen, beflügeln virtuelle Coaches das Durchhaltevermögen.
Mit digitalen Tools zum Erfolg
Zu den populärsten Intervallfasten-Apps zählt BodyFast. Das Tool unterstützt Einsteiger beim Erstellen des individuellen Fastenplans. Erfragt werden zu Beginn die Körperwerte und Ziele.
Kompatibel ist die App mit diversen intermittierende Fastenmethoden. Sie bietet zudem reichlich Wissenswertes zum Thema und praktische Erinnerungsfunktionen. Individualisierte Statistiken zu den Fortschritten kurbeln bei der Challenge die Motivation an.
Es geht nicht immer um Detox-Programme zur körperlichen Entgiftung oder Diäten, bei denen zügig die Pfunde purzeln. Die Fastenzeit bietet sich dafür an, einen anderen Ernährungsstil auszuprobieren. Kurz nach Aschermittwoch startet die internationale Organisation ProVeg ihre Veggie-Challenge 2020.
Wer ab dem 1. März daran teilnimmt, wird rund einen Monat mit Rezepten und Tipps unterstützt. Vegan, vegetarisch oder regelmäßige Veggie-Days: Das digitale Programm eignet sich für alle drei Ernährungsgewohnheiten.
Von einer gesunden Work-Life-Balance profitieren nicht nur der eigene Körper und Geist. Wenn man sich dazu bekennt, freut sich auch das soziale Umfeld. Schlechte Gewohnheiten stehen der Verwirklichung oft im Weg. Sie lassen sich binnen weniger Wochen mit der App Way of Life in Griff bekommen.
Dafür sprechen die Empfehlungen namhafter Printmedien wie The New York Times oder The Guardian. Die persönlichen Ziele definiert der Nutzer selbst. Den mahnenden Zeigefinger hebt das Tool, wenn sich die alten Muster wieder einschleichen.
Weniger trendy, aber hocheffektiv: radikale Maßnahmen
Apps fürs Intervallfasten, Verhaltenstraining oder Digital Detox passen zum Zeitgeist. Sie entfalten ihre positive Wirkung aber nur, wenn der Ansatz typgerecht ist. Nahezu immer lassen sie ein Hintertürchen für den inneren Schweinehund offen. Das lenkt den Zoom auf Old School-Strategien. Kaum zu überbieten ist der Effekt von vollendeten Tatsachen, zum Beispiel:
- Die Lauftrainings, inspirierenden Bücher und vergnüglichen Gespräche mit der Partnerin haben etwas gemeinsam. Sie stehen schon lange auf dem Plan. Letztlich setzen sich aber doch das TV-Programm, Smartphone und mitgebrachte Arbeitspensum durch.
Am Aschermittwoch landet der Fernseher im Keller. Social Media-Apps werden am Smartphone deaktiviert oder deinstalliert. Stattdessen eröffnen bei Bedarf die deutlich weniger störenden Desktop-Varianten den Zugang. Denn ihre Nutzung setzt voraus, dass man extra den PC einschaltet. Im Büro bleibt das geschäftliche Notebook. Gleiches gilt fürs Firmen-Handy. Damit sind die Hauptablenkungsfaktoren schachmatt.
Gewöhnungsbedürftig sind gewiss die ersten Abende. Das Blatt wendet sich, sobald ein abwechslungsreicher Lifestyle die gewohnte Routine ersetzt. Es ist deshalb gut möglich, dass man freiwillig die 40-tägige Fastenzeit unbefristet verlängert.