Bildnachweis: iStock / Petar Chernaev – Sprachtools – Sprachen lernen

Sprachtools: Die besten Tools – Von Lern-Apps bis hinzu Translation-Apps

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Es gibt einige Sprachtool-Anbieter, die tatsächlich versprechen, dass man nur mit dem Smartphone und der richtigen App eine Sprache so gut erlernen kann, dass man sich ausreichend im Land seiner Wahl verständigen kann. Der Ansatz zum Lernen ist dabei meist ein anderer als wir ihn aus der Schule oder dem typischen Sprachkurs kennen.

Grammatik pauken und Regeln auswendig lernen ist seltener gefragt, vielmehr geht es um einen natürlicheren Ansatz, die Sprache in der praktischen Anwendung verschiedener Sprachtools zu meistern.

Doch auch hier gibt es je nach Anbieter sehr verschiedene Ansätze, die wir Ihnen in diesem Artikel nun vorstellen.

Sprachtools: Sprachkurse per Smartphone-App

Sprachtool-Lernen: Tipp 1 – Babbel

Sprachtool Babbel2007 wurde die Plattform Babbel in Berlin gegründet und zählt zu den größten ihrer Art. Mehr als eine Million Nutzer lernen damit eine oder mehrere von derzeit insgesamt 14 Sprachen und setzen vor allem auf die bequeme Art, überall ihre Kenntnisse vertiefen zu können, sei es zu Hause oder unterwegs.

Zu den Sprachen, die man mit dem Babbel Sprachtool lernen kann, zählen:

  • Englisch
  • Französisch
  • Spanisch
  • Italienisch
  • Türkisch
  • Russisch
  • und einige mehr

Auffällig ist, dass Chinesisch bzw. Mandarin nicht in diesem Sprachtool verfügbar ist.

Die Lernhinhalte werden bei Babbel individuell auf den Nutzer zugeschnitten. Dabei werden sowohl die Muttersprache als auch die zu lernende Fremdsprache berücksichtigt. Babbel vermittelt Grammatik und Vokabeln nach einem Prinzip, das Ähnlichkeiten zwischen Ausgangssprache und Zielsprache berücksichtigt, was das Lernen erleichtern soll.

Außerdem berücksichtigen die interaktiven Lektionen unterschiedliche Lerntypen und konzentrieren sich gleichermaßen auf das Verstehen und Sprechen sowie auf Lesen und Schreiben der neuen Sprache.

Obwohl Download und Registrierung samt erster Lektion eines Kurses kostenlos sind, fallen für die Sprachkurse unabhängig von der gewählten Sprache Abokosten an.

Je nach gewähltem Abo-Modell sind 9,95 Euro fällig, dieser Preis sinkt bei längeren Laufzeiten (3 Monate 19,95 Euro, 6 Monate 33,30 Euro, Jahresabo 59,40 Euro). Für 99 Euro bekommt man Zugriff auf alle Sprachen, nicht nur auf eine.

Zu erwähnen ist, dass für die gängigen Sprachen wie Englisch und Französisch viele umfangreiche Lektionen für unterschiedliche Vorkenntnisse verfügbar sind, während andere Sprachkurse (z. B. Indonesisch) nur die Grundkenntnisse vermitteln.

Fortgeschrittene müssen also prüfen, ob das Sprachtool Babbel ihren Anforderungen entspricht, was durch die Testphase und die einfache Kündigung der Abos erleichtert wird.

Link zum Sprachtool: Babbel


Sprachtool-Lernen: Tipp 2 – Duolingo

Sprachtool Duolingo In Deutschland weniger bekannt, aber ebenfalls einen Blick wert, ist die Sprachtool-App Duolingo. Angeblich soll die App weltweit bis zu 200 Millionen Nutzer erreichen, wenngleich sicher nicht jeder eine neue Sprache damit lernt, der die App einmal heruntergeladen hat.

Nach der kostenlosen Registrierung stehen dem Nutzer eine Reihe von Sprachkursen zur Verfügung, die alle ähnlich konzipiert sind. Man arbeitet sich wie bei einem Videospiel durch die verschiedenen Level, wobei man beim ersten beginnt und das 25. Level das Ende darstellt.

Wichtig dabei: Dies hat nichts mit einem definierten Sprachniveau zu tun, sondern bezieht sich nur auf den Fortschritt in der Lern-App. Motivieren sollen Erfahrungspunkte (XP), die zum Erreichen des nächsten Levels benötigt werden. Macht man Fehler, geht der Fortschrittsbalken zurück.

Bei der Desktop-App kann man unbegrenzt Fehler machen, bei den Smartphone-Apps hat man nur fünf „Leben“ pro Lektion, bevor man sie neu beginnen muss.

Welche Sprachen man mit Duolingo lernen kann, ist nicht so einfach zu klären, denn die Kurse werden hauptsächlich von Freiwilligen aus aller Welt unterstützt, die immer die Kombination von gewünschter Ausgangs- und Zielsprache abdecken müssen, weswegen man durchaus auch exotische Sprachen im Portfolio findet, aber nicht unbedingt immer diejenige, die man erlernen möchte.

Für deutschsprachige Kunden sind derzeit:

  • Englisch
  • Französisch
  • Spanisch

verfügbar. Wer aber bereits eine Sprache spricht, die besser vertreten ist (z. B. Englisch), kann darüber auch andere Sprachkenntnisse erwerben oder vertiefen – nur dann eben nicht bezogen auf Deutsch als Ausgangssprache.

Der größte Vorteil von Duolingo ist sicher die kostenlose Nutzung und die sehr große, weltweite Community, wodurch die App ständig weiterentwickelt wird.

Das „Videospiel“-Prinzip mit dem Levelsystem sorgt außerdem für eine interessante Motivation, weil man sich auch mit anderen Nutzern vergleichen kann, die die App nutzen. Für den Erwerb von Grundkenntnissen reicht dieses Sprachtool aus, für die ernsthafte Vertiefung von Sprachkenntnissen eher nicht.

Link zum Sprachtool: Duolingo


Sprachtool-Lernen: Tipp 3 – Busuu

Sprachtool BusuuBusuu ist eine Sprachlern-App, die auf eine Community von 60 Millionen Nutzern zurückgreifen kann und den Austausch ähnlich wie in einem Sozialen Netzwerk erlaubt.

Aktuell kann man bis zu zwölf Sprachen über Busuu erlernen, darunter auch solche, die in anderen Apps seltener zur Verfügung stehen, wie etwa Japanisch oder Arabisch. Anders als Duolingo orientiert sich Busuu am genormten Referenzrahmen für Sprachen und hat die Lektionen entsprechend vom Niveau A1 bis hin zu B2 eingeteilt.

Auffällig sind die häufigen Grammatiktipps zur korrekten Benutzung von Vokabeln oder ganzen Sätzen, die aber durchaus das Lernen voranbringen. Die Lektionen sind gleichmäßig in das Studium von Grammatik, Vokabeln und Sprachübungen aufgeteilt, wobei die Sprachübungen unterhaltsam aufbereitet sind und nicht langweilig werden.

Am Ende einer Lektion muss man auch eine Schreibaufgabe absolvieren, die dann durch Muttersprachler korrigiert wird, die innerhalb der Community registriert sind. Wie lange das dauert, hängt also ein bisschen von der Community ab.

Das Monatsabo für dieses Sprachtool ist mit 29,99 Euro deutlich teurer als etwa bei Babbel, deckt aber auch von Beginn an alle derzeit 12 verfügbaren Sprachen ab. Da diese nicht jeder Nutzer benötigen wird, wäre eine Staffelung mit unterschiedlichen Abomodellen allerdings sinnvoll.

Link zum Sprachtool: Busuu


Sprachtool-Lernen: Tipp 4 – 50languages

Sprachtool 50languagesDer Name ist bei 50 Sprachen Programm, denn die Auswahl der zu lernenden Sprachen ist wirklich groß. Jede Sprache umfasst etwa 100 Übungen, wobei 30 bereits in der kostenlosen Version verfügbar sind.

Damit kann man eine Sprache zwar nicht komplett erlernen, aber für die Verständigung im Kurzurlaub reicht das oft schon aus, insbesondere wenn bereits Grundkenntnisse vorhanden sind. Die App will auch gar nicht einen kompletten Sprachkurs bieten, sondern nur die wesentlichen Kenntnisse vermitteln, damit man sich verständigen kann.

Die Grammatikregeln werden dabei kaum behandelt. Geübt wird zumeist mit kurzen Beispielsätzen, die man typischerweise im Alltag benötigt. Die mit Spielen aufgelockerten Lektionen umfassen auch keine Schreibübungen, was den Lerneffekt bei anderen Apps oft bereichert.

Die Handhabung ist durch die etwas unübersichtliche Gestaltung der App nicht ganz unproblematisch, aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran. Herunterladen kann man die Sprachtool-App kostenlos, eine gesonderte Registrierung ist nicht notwendig.

Kostenpflichtig sind die vollständigen Sprachangebote. Entweder kauft man für jeweils 2,99 Euro die gewünschte Sprache oder erwirbt Zugang zu allen Sprachen mit einer Pauschale von 9,99 Euro. Folgekosten durch ein Abo entstehen nicht.

Link zum Sprachtool: 50languages


Sprachtool-Lernen: Tipp 5 – ingQ

LingQ Sprachtool Die Sprachlerrn-App LingQ möchte dem Nutzer das fließende Sprechen einer neuen Sprache beibringen, ohne sich dabei in langweiligen Grammatiklektionen zu verlieren.

15 Sprachen derzeit bei LingQ:

  • Englisch
  • Französisch
  • Italienisch
  • Deutsch
  • Japanisch
  • Russisch
  • Spanisch
  • Portugiesisch
  • Chinesisch
  • Koreanisch
  • Schwedisch
  • Esperanto
  • Griechisch
  • Niederländisch
  • Polnisch

Mit einer sehr umfangreichen Lernbibliothek aus Texten und Audiofiles sollen Vokabeln und Sprachverständnis vermittelt werden. Manche Funktionen sind leider nur auf der Desktop-Version verfügbar und fehlen in der Smartphone-App.

Jede Sprache ist mit vielen Lektionen und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden aufgebaut. Sie laufen intuitiv ab und zielen spezifisch auf neue Wörter, die der Lernende noch nicht kennt. Der Verzicht auf Grammatik bei LingQ ist hingegen eine Geschmackssache, denn sie gehört nun mal zu jeder Sprache dazu.

Bei den Kosten sind die Sprachkurse im Sprachtool sehr moderat, da man weite Teile von LingQ völlig kostenfrei nutzen kann. Für Intensivnutzer ist aber irgendwann ein Abo notwendig, das 10 Euro im Monat kostet.

Außerdem kann man zusätzlich in Punkte investieren, mit denen man beispielsweise ein kostenpflichtiges Tutoring bei Sprachlehrern der Community buchen kann.

Link zum Sprachtool: LingQ


Sprachtools: Translation Apps – der schnelle Helfer

Auch Menschen, die sich in einer bestimmten Sprache bereits Grundkenntnisse erworben haben, kommen um Übersetzungsapps zum schnellen Nachschlagen nicht herum.

Ob man einen Begriff direkt in Google eingibt oder eine eigenständige Translation-App auf dem Smartphone nutzt: Immer steht dahinter die Idee, dass eine Spracherkennung den richtigen Kontext ermittelt und die perfekte Übersetzung bietet. In der Realität funktioniert das aber noch längst nicht immer reibungslos.


Sprachtool-Translate: Tipp 1 – Google Translate

Sprachtool - Google Translate Der am meisten genutzte Taschen-Dolmetscher dürfte der Google Übersetzer sein. Sowohl am Desktop als auch am Smartphone kann man mit Google Translate einzelne Wörter, komplette Sätze oder auch ganze Webseiten übersetzen lassen.

Das alles völlig kostenlos, man muss sich nicht einmal zwingend im Google-Konto anmelden.

Die Nutzung ist einfach: Über Pulldown-Menüs wählt man Zielsprache und Ausgangssprache aus und gibt dann den Text ein, um die Übersetzung zu erhalten. Alternativ kann man auch die Spracheingabe wählen, was praktisch ist, wenn man unterwegs einen Muttersprachler den zu übersetzenden Satz einfach ins Handy sprechen lässt.

Mehr als 100 Sprachen deckt Google Translate ab. Längere Passagen sind auch kein Problem, das Limit beträgt allerdings maximal 5000 Zeichen. Übrigens funktioniert es oft auch bereits, einfach in die Googlesuche einen Satz zu sprechen, der etwa „Ok Google, was heißt Butterbrot auf Englisch?“ lautet.

Das funktioniert aber je nach Komplexität nicht immer auf Anhieb. Durch die Vorlesefunktion kann man die Aussprache gut erlernen, das gilt auch für den selbst eingegebenen Text, den man übersetzen lassen möchte. Allerdings stößt der Translator oft an seine Grenzen, wenn es komplex wird.

Jeder kennt die lustigen Beispiele für Google-Übersetzungen von chinesischen Bedienungsanleitungen. Je nach Kontext können die Bedeutungen der Begriffe bzw. Redewendungen in einer Übersetzung völlig anders ausfallen. Dennoch: kaum ein Translator ist schneller und einfacher zu nutzen.

Link zum Sprachtool: Google Translate


Sprachtool-Translate: Tipp 2 – iTranslate

Sprachtool - iTranslate Die Übersetzungs Sprachtool App iTranslate ist ebenfalls kostenlos und deckt mehr als 100 Sprachen ab. Sie enthält neben einem Konversationsmodus zur direkten Gesprächsübersetzung auch eine Funktion, um Kamerabilder oder Schilder abzufotografieren und deren Text zu übersetzen.

Dies ist insbesondere in Ländern nützlich, in denen nicht nur eine andere Sprache gesprochen, sondern auch eine andere Schrift verwendet wird. Im Gegensatz zu Google Translate kann sie für viele Sprachen auch offline genutzt werden.

Neben den generellen Sprachen kann sie zusätzlich viele Dialekte und Schriftzeichen übersetzen. Die Übersetzungsqualität ist vergleichsweise gut.

iTranslate Voice: Wer den Komfort einer reinen Spracheingabe ähnlich wie bei Google Translator sucht, hat mit dieser iTranslate Voice App eine gute Alternative, die allerdings je nach Nutzungsintensität kostenpflichtig ist. Wer das Tageslimit an Übersetzungen überschreitet, muss 6,99 Euro zahlen. Dann wird die App auch werbefrei.

Die Übersetzungen sind in Ordnung, aber im Vergleich zu Google Translate ist der Mehrwert nicht unbedingt jedem Nutzer das Geld wert, die nervige Werbung oder die Begrenzung der Übersetzungen zu deaktivieren. Wer aber den Google-Konzern meiden möchte, findet mit iTranslate Voice eine brauchbare Alternative.

Link zum Sprachtool: iTranslate / iTranslate Voice


Sprachtool-Translate: Tipp 3 – dict.cc Wörterbuch

Sprachtool App - dict.cc Das dict.cc Wörterbuch ist eine der beliebtesten Lösungen für schnelle Übersetzungen, sei es stationär oder unterwegs am Smartphone.

Das Wörterbuch ist als Sprachtool-App für das Smartphone verfügbar, kann aber auch direkt im Browser abgerufen werden, was für Gelegenheitsnutzer in der Regel ausreicht.

Die App sieht sich als reiner Übersetzer und ist dann auch kostenlos. Die Vokabeltrainer-Funktion kann man jedoch kostenpflichtig freischalten lassen.

Mit Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und einigen weiteren Sprachen deckt dict.cc eine große Bandbreite ab. Soundfiles, die oft von Community-Muttersprachlern eingesprochen werden, erleichtern die korrekte Aussprache.

Das dict.cc Wörterbuch kommt sehr schlank daher und verzichtet auf unnötigen Mumpitz. Es erinnert am ehesten an das klassische Wörterbuch von früher.

Link zum Sprachtool: dict.cc Wörterbuch


Sprachtool-Translate: Tipp 4 – Waygo

Sprachtool App - Waygo Eine Sonderstellung unter den Übersetzer-Apps nimmt Waygo ein. Diese sehr visuell orientierte App nutzt die Kamerafunktion, um Schilder, Speisekarten oder Bilder zu übersetzen.

Sie fokussiert sich auf den asiatischen Sprachraum und übersetzt ins Englische, weswegen der Nutzer diese Sprache entsprechend beherrschen muss. Dann aber erleichtert Waygo Reisen nach Korea, Japan oder China enorm.

Da die App auch offline funktioniert, ist eine Netzverbindung nicht immer notwendig (was im Ausland schließlich auch ins Geld gehen kann). Bis zu 10 Übersetzungen am Tag sind kostenlos, für 6,99 US-Dollar kann man Waygo unbegrenzt nutzen.

Link zum Sprachtool: dict.cc Wörterbuch


Sprachtools – Unser Fazit

Sprachtools und Übersetzer-Apps haben in den letzten Jahren einen großen Sprung nach vorne gemacht. Insbesondere die Sprachkurse sind je nach gewünschter Sprache und den eventuell vorhandenen Grundkenntnissen durchaus mit Apps zu erlernen.

Welchen Umfang und Anspruch man an das Lernziel hat, sollte bei der Auswahl allerdings berücksichtigt werden, denn Business-Englisch kann man mit einer App ohne Grammatikfokus beispielsweise nicht sinnvoll erlernen.

Die Übersetzer-Sprachtools machen es auf Reisen oft einfach, schnell und unkompliziert im Alltag etwas zu bestellen oder Schilder mit fremden Schriftzeichen zu entziffern.

Für umfangreiche Konversationen oder besonders wichtige Sachverhalte sollte man aber immer im Hinterkopf behalten, dass die Übersetzer-Apps umso eher an ihre Grenzen stoßen, je komplexer der Kontext wird.

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