Wein Tasting
Bildnachweis: iStock / gilaxia – Wein-Tasting

Der Gentleman lädt zur legeren Weinprobe – Tipps für die Organisation eines Wine-Tastings

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Feinschmecker sind Feuer und Flamme, wenn ein Winzer sie in den Weinkeller führt. Unvergleichlich ist die Atmosphäre in der Schatzkammer mit Holzfässern, die ihren typischen Duft verströmen.

Selten ergibt sich die Gelegenheit für das Vergnügen. Es ist deshalb eine fulminante Idee, sich das Leben mit einer privaten Weinprobe zu versüßen.

Kultiviert, aber nicht professionell

Die Experten begutachten kritisch den Wein, während sie das Glas schwenken. Neugierig wird das Getränk beschnuppert, bevor ein Schluck in den Mund wandert. Kurz darauf spucken die Weinprüfer den edlen Tropfen wieder aus. Danach wenden sie sich schnell dem nächsten Kandidaten zu.

Es ist gewiss spannend, eine professionelle Weinprobe zu beobachten. Wenig Interesse hat man daran, sich beim privaten Event konsequent an die Prinzipien zu halten. Kaum jemand möchte auf das Trinken der edlen Tropfen verzichten.

Zum genussvollen Spektakel wird der Weinabend, wenn der Gastgeber passende Snacks serviert. Ein gesunder Mix aus Fachsimpeleien und lockeren Plaudereien überzeugt die geladenen Freunde.

Die Qual der Wahl

Aus dem Ärmel schütteln lässt sich eine Weinprobe zuhause nicht. Das erschließt sich spätestens, wenn man in der gut sortierten Vinothek vor den Regalen steht. Der Alkoholgehalt spricht dafür, sich auf fünf bis acht Weinspezialitäten zu beschränken. Die erste Herausforderung ist somit die Vorauswahl.

Der Profi definiert möglichst konkret ein Thema. Der Fokus kann sich beispielsweise auf eine Region, Rebsorte oder Besonderheit bei der Herstellung richten. Die Ergebnisse von Awards weisen den Weg zu passenden Weinen.

Alternativ lohnt sich ein Blick in Fachmagazine. Wer zügiger ans Ziel gelangen möchte, stellt gemeinsam mit dem Weinhändler ein Portfolio zusammen.

Weinvorstellungen mit offenem Ausgang

Die Flasche wird geöffnet. Nach der Verkostung äußern die Gäste knapp, ob der Wein ihnen schmeckt. Gleich darauf ranken sich die Gespräche ums Alltägliche. Etwas mehr Begeisterung für die Winzerkunst erhofft man sich auch von einer legeren Weinprobe.

Bei einigen Vinotheken und Winzerbetrieben zählen Verkostungen zuhause zu den buchbaren Dienstleistungen. Charmanter wirkt es, wenn der Gastgeber das Zepter in die Hand nimmt. Er fasst vor dem Einschenken die wichtigsten Informationen zum Wein zusammen.

Sie ranken sich um die Anbauregion und Besonderheiten beim Herstellungsprozess. Anekdoten zum Winzer erzählt er, während die Gäste relaxt an ihren Gläsern nippen. Erfolge bei Wettbewerben oder den Preis erwähnt man nicht. Verzichtet wird zudem auf Äußerungen zu den sinnlichen Aspekten des Weins.

Derartige Konkretisierungen beeinflussen die Wahrnehmung und mindern das Vergnügen. Der spannende Part einer Weinprobe ist das neugierige Erkunden mit allen Sinnesorganen. Für Amüsement sorgt es, wenn dabei der günstige Landwein den luxuriösen Konkurrenten überflügelt.

Sitzen nur Hobby-Sommeliers am Tisch, kommen die Fachgespräche von selbst in Gang. Laien fällt es hingegen schwer, ihre Sinneseindrücke zu formulieren. Sie freuen sich über Zubehör wie ein Aromarad für Wein.

Hilfreich ist ein Leitfaden mit Schlagwörtern zu den Themenfeldern Optik, Geruch, Gefühl am Gaumen, Charakter und Gesamteindruck.

Puristische Eleganz beim Service

Der schummrige Kerzenschein passt zum gemütlichen Feierabend. Für die Weinprobe eignet er sich nicht. Die Begutachtung der Farbe ist ein zentrales Element der Verkostung. Begrüßt werden die Gäste im hell erleuchteten Wohnzimmer, das man zuvor ausgiebig lüftete.

Verbannt werden vorübergehend intensiv duftenden Blumen. Sie stehen außerdem für die Tischdeko nicht zur Diskussion. Ein strahlend weißes Tischtuch adelt beim Weinabend die Dinnertafel. So schafft man eine möglichst neutrale Atmosphäre, damit keine äußeren Faktoren die Sinnesorgane ablenken.

Die niedrige Trinktemperatur spricht meist dafür, dass die Weißweine im Kühlschrank lagern. Die Rotweine stehen offen vorbereitet auf dem Küchentresen. Sie werden früh genug geöffnet und gegebenenfalls dekantiert. Dabei orientiert man sich an den Empfehlungen der Winzer oder Sommeliers.

Die Gäste interessieren sich für die Produktpräsentation. Geschlossene Flaschen heben sich deshalb attraktiv arrangiert auf dem Barwagen hervor. Sie laden dazu ein, das Flaschendesign und die Etikettgestaltung zu begutachten. Entscheidet man sich für eine Blindverkostung, drapiert man die Weinflaschen nach und nach auf dem Beistelltisch.

Tipps für die Reihenfolge bei der Weinprobe

Auf dem Sideboard warten die Gläser auf ihren Einsatz. Versiert bestückt man mit den Exemplaren der Tisch, deren Form exzellent zur Weinsorte passt. Ein neues Glas bietet man auch dann an, wenn zum Beispiel zwei Weißweine aufeinanderfolgen. Weinkenner legen darauf wert.

Wichtig ist bei der Weinverkostung die Reihenfolge. Weiße Vertreter kommen vor den roten Kandidaten zum Zuge. Wer dem Rotwein oder Weißwein treu bleibt, tastet sich vom Trockenen zum Süßen vor. Verschiedene Sortierungen bieten sich an, wenn sich die Probe nur um eine Kategorie rankt.

Klassisch ist der Ansatz, junge Weine vor den gereiften Spezialitäten zu servieren. Alternativ bewegt man sich von den milden Kompositionen auf die gehaltvollen Gaumenschmeichler zu. Die zunehmende Intensität der Farbe kann ebenfalls ein Kriterium sein.

Kulinarische Signatur für den Weinabend

Genießer freuen sich darüber, dass der Hausherr zu jedem Wein einen passenden Snack serviert. Die Etiketten liefern aufschlussreiche Tipps fürs Catering. Das verwöhnt den Gaumen, ordnet sich mit seinem milden Charakter aber den Weinen unter.

Den ersten Schluck bietet man ohne kulinarische Begleiter an. So können sich die Freunde auf die Weinaromen konzentrieren. Häppchen versüßen die anschließende Besprechung. Stilles Wasser mit hoher Qualität steht bereit, um die Geschmacksnerven zwischendurch zu neutralisieren.

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